Ära Karl und Leni Waldhecker
1955 bis 1971
1955
Karl Waldhecker
geb. am 6. Februar 1913
leitet nunmehr nach dem plötzlichen Tod seines Vaters Carl Waldhecker die Krugwirtschaft Alter Krug
zusammen mit seiner Mutter Anna Walhecker und seiner Ehefrau
Leni Waldhecker
geborene Schlingheider
geb. am 19. April 1919
Karl ist für den kaufmännischen Teil zuständig. Seine Mutter ist nach wie vor als Köchin tätig
und Leni als Personal-Mutter. Ferner sorgt Leni für saubere Wäsche sowie Tischdekoration
und schön dekorierte Räumlichkeiten für jeden Anlass.
24. Juni 1958
Fritz Steinhoff
Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen
sprach im vollbesetzten Traditionssaal der Helpuper,
um sich den Bürgern der jüngsten Gemeinde im Kreis Lemgo vorzustellen.
v. l.: Erich Ollenhauer, Karl`s Tochter Ulrike, Änne Röhren
17. März 1961
Erich Ollenhauer
SPD Vorsitzender
Im Bundestagswahlkampf 1961 wollte Erich Ollenhauer eigenlich nur eine kurze Pause
im Landgasthof Alter Krug in Helpup machen. Es kam jedoch anders.
Stammgast Änne Röhren war zu diesem Zeitpunkt in der Küche um mit der Seniorchefin
Anna Waldhecker etwas zu besprechen und wollte diese Nachricht von Karl nicht glauben.
Änne schloß daraufhin mit Karl eíne Wette ab ob Ollenhauer sich in der Küche bei der Seniorchefin
Anna Waldhecker vorstellen würde.
Erich Ollenhauer erfüllte den Wunsch und begab sich in die Küche.
Änne war großzügig und
spendierte nach der verlorenen Wette mit Karl reichlich Sekt an die inzwischen zahlreichen Anwesenden im Schankraum, denn sehr schnellhatte sich der Besuch von Erich Ollenhauer
im Dorf herumgesprochen.
Noch im hohen Alter sprach Änne Röhren des Öfterin am Stammtisch begeistert über diesen
feuchtfrölichen Abend mit sehr vielSpass und Freude.
Erich Ollenhauer bedankte sich in einem Brief an Karl Waldhecker
für diesen schönen Aufenthalt im Alten Krug.
3. Juni 1961
Willy Brandt
Regierender Bürgermeister von Berlin
Auf seiner Wahlkampftour durch Lippe ließ es sich Willy Brandt nicht nehmen
eine kurze Pause vor dem Landgasthaus Alter Krug in Helpup zu machen.
Die Anwesenheit in Helpup hatte sich im Dorf wie ein Lauffeuer verbrreitet und sorgte kurz danach
für viel Aufsehen im Alten Krug.
15. Februar 1967
Werner Figgen
Arbeits- und Sozialminister Nordrhein-Westfalen
war kurz vor dem 10-jährigen Jubiläum der jüngsten Großgemeinde im Landkreis Lemgo
Gast im Landgasthaus Alter Krug in Helpup.
Ein Blondes
hält Karl Waldhecker an der Theke stets kostenfrei für "Schnucki" bereit.
1964 - 1965
Vom Frischling zum Masskottchen "Schnucki"
Die Wildsau "Schnucki" wurde bei einem Waldbrand als kleiner Frischling von der Feuerwehr Helpup
gerettet. In geheimer Aktion landete der Frischling zunächst bei den Feuerwehrmännern
Michael Müller und Willi Büxe.
Ebenso heimlich erfolgte die Weitergabe der inzwischen kleinen Wildsau in den Stall von Familie Fillies.
Sohn Gerd, Kassierer der Freiwilligen Feuerewehr Helpup, konnte seine Mutter zummVerbleib der
bereits 11 Kg schweren Wildsau überzeugen. Von der kleinen Willdsau wurde dann in liebevoller
Aufzucht das Masskottchen
Schnucki
die als Dank für eine nicht geahnte erlebnisreiche Zeit sorgte.
Im Galopp durch die Gaststube!
Da bleibt kein Auge troken, so ist es auf der Rückseite des Fotos mit dem Kind zu lesen.
31. Oktober 1965
Schnucki
im WDR Fernsehstudio in Köln
Auf Initiative von Karl Waldhecker und seinem Freund Werner Höcker vom WDR Studio Bielefeld
erfolgte eine Einladung von Hasso Wolff zu einem Besuch im Fernsehstudio in Köln.
Der Auftritt im Fersehstudio war ein Erlebnis besonderer Art bei einem echt
Kölsch Bier
15. bis 17. Mai 1965
Jubiläumsfeier
325 Jahre Name Helpup
Die Tanzkapelle
Teutoburger Jäger
sorgte bereits am ersten Tag im vollbesetzten Saal
für große Stimmung zum Auftakt zu einem dreitägigen Jubiläumsfest.
Der zweite Jubiläumstagstand im Zeichen einer Feierstunde mit Festrednern
Im Rahmen der Feierstunde überreichte Helpups Bürgermeister Ewald Berkemeier ein Bild mit dem
Helpuper Wappen
versehen mit den Unterschriften des Gemeinderates an Karl und Leni Waldhecker.
Umrahmt wurde die Feierstunde vom "MGV Liedertafel Helpup" sowie dem "Volkshor Helpup"
und dem Auftritt von
Liane Dublin
als Sopran
Horst Henke
am Klavier,
Ulrich Gentzen
als Tenor
Richard Capellmann
als Baß.
Zum Ausklang des dreitägigen Jubiläumsfestes Tanz mit den
Morinus
60er / 70er Jahre
Altenfeiern bei Kaffee und Kuchen im Traditionssaal der Helpuper
Dank der großartigen Hilfe und Organisation der AWO Helpup. dem Roten Kreuz
und Helpuper Gesangvereinen konnten im jährlichen Abstand die Helpuper Altenfeiern stattfinden.
Vor allem aber wurden die Altenfeiern musikalisch begleitet vom Kinderchor Helpup
unter Leitung von Lehrerin Frau Huneke.
Zahlreiche Veranstaltungen wurden von langjährigen Freunden
aus der Opern und Operettenwelt sowie Schlagerwelt unterstützt.
Es folgte die Rock und Beatzeit in Helpup!
30. März 1968
Im Alten Krug standen alle Zeichen auf Sturm.
Grund war das Gastspiel der international gekürten deutschen Spitzenband aus Berlin
THE LORDS
Viele Jugendliche hatten in Omas Ballsaal keinen Platz mehr bekommen und verfolgten
diese einmalige Show hinter den Fenstern zum Garten und Parkplatz.
Einige waren dabei sogar in eine Abwassergrube gefallen und trugen mit einer eigenen Duftmarke
zum Spaß dabei. Angeheizt wurden die fast 1000 Jugendlichen aus Helpup und Umgebung
von der talentierten Gruppe aus OWL
AROWOS
Danach hieß es nach einer Verspätung
"Leinen Los für die Lordschaft"
so berichteten zahlreiche Zeitungen mit großer Begeisterung noch Jahre später
über diese einmalige Veranstaltung im Landgasthaus Alter Krug in Helpup.
Weitere Beat und Rockgruppen traten im Alten Krug auf
Foto v. l.
The Rattles / Peter and the Youngster / The Camblers
Phantom Brothers / The Stepping Stones / The Rivets
Ende der 60er Jahre - Anfang der 70er Jahre
Stammtisch
Dr. Sauerstengel
Viel Spaß und Freude besonderer Art hatten Karl und seine engsten Freunde aus verschiedenen
Berufsbereichen beim jährlichen Stammtisch "Dr. Sauerstengel" traditionell im Jagdzimmer.
Wer als letzter Teilnehmer kein Bier mehr trinken konnte und zu Boden ging,
wurde als Sieger bis zum nächsten Jahrestreffen mit "Dr. Sauerstengel" angesprochen.
Zur Entlastung der Küche wurden zwischendurch nach den Vorschlägen von Dr. Sauerstengel
Speisen in eigener Regie zubereitet und serviert.
August Rettig hat 1970 als Zeitzeuge den spaßigen Abend für kurze Zeit miterleben dürfen.
Das kameradschaftliche Gesellschaftsleben
und gemeinsame Reisen im engsten Freundeskreis wurde von Karl Waldhecker vorrangig gepflegt.
Wegen der guten Französisch Sprachkenntnisse von Karl war mehrmals das Weingut
Jean-Paul Camus in Cognac in Bordeaux
Ziel der Reise. Auf dem Weingut erlebten Karls Freunde mit viel Spaß und Freude
die Atmosphäre auf dem Weingut kennen.
6. Februar 1970
Geburtstag Karl Waldhecker
Namhafte Persönlichkeiten aus dem engsten Freundeskreis von Karl Waldhecker
befestigten anlässlich seines 57. Geburtstag am 6. Februar 1970
an der Hausecke am Nordgiebel des Fachwerkhauses
Foto Standort PKW
das Schild
"Karls-Platz"
Im Laufe der Jahre hat sich der Platz als
Karlsplatz
als fester Name eingebürgert.
März 1970
Deutsch Britische Freundschaft
Anläßlich einer Teilnahme am Helpuper Dorffest wurde Dank der guten Sprachkenntnisse
von Karl Waldhecker der Kontakt zum Bandmaster
The Green Howards
in Minden eingeleitet und gefestigt.
Hieraus entwickelte sich im Laufe der Jahre eine enge Freundschaft,
insbesondere zum
Hessenklub Helpup.
Hessenklub Helpup
Der Hessenklub ist ein freier Zusammenschluß von unternehmungslustigen Männern
in verschiedenenen Berufsbereichen aus Helpup und Oerlinghausen.
Karl Waldhecker ist Gründungsmitglied dieser humorvollen Truppe mit dem Leitspruch:
"Spaß und Freude am geselligen Leben"
Im Laufe der Jahre fanden
5. Februar 1971
Abschied von Karl Waldhecker
Plötzlich und unfassbar für alle Angehörigen, Freunde, Geschäftspartner,
Bürger und Bürgerinnen aus nah und fern
verstarb Karl Waldhecker einen Tag vor seinem 58. Geburtstag
an den Spätfolgen seiner fünfjährigen Kriegsgefangenschaft in Sibirien.
1971
Begin der Epoche Bärbel Rettig geb. Waldhecker und August Rettig
zunächst in Zusammenarbeit mit Witwe Leni Waldhecker und Schwester Ulrike Waldhecker.
19. November 1973
Abschied von Witwe Anna Waldhecker
Nach einem arbeitsreichen und nachhaltig geprägtem Leben im Tradiditionsgasthaus Alter Krug
verstarb die Mutter von Karl am 19. November 1973 in aller Stille im Alten Krug.
10. Januar 1983
Abschied von Witwe Leni Waldhecker
Nach langer schwerer Erkrankung verstarb Oma Leni am 10. Januar 1983
im Alter von 64 Jahren im Beisein ihrer engsten Familienangehörigen im Alten Krug.
In all den Jahren war Leni die gute Seele des Hauses.
Sie hatte immer ein offenes Ohr für die Wünsche der Gäste
und Belange von allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.
Nach über 90 Jahren
endet die Ära der Familien Waldhecker