Epoche Krugwirtschaft
1830 bis 1910
1829 - 1830
Mit dem Privileg Kruggerechtigkeit Währentrup Nr. 10
"Alter Krug"
Mit dem Privileg wurde die Grundlage für die zukünftige Krugwirtschaft geschaffen!
Ein Fachwerkbau unter einem Krüppelwalmdach mit zwei Deelentoren,
jeweils zur Westseite und Ostseite.
Auf der Deele konnte durch eine Luke Heu und Stroh auf den Dachboden gereicht werden.
Kauffahrer und Handwerker konnten ihre Pferde und Ware auf der Deele mit Pferdestall unterbringen
und selbst ihr Quartier im Stroh herrichten
Der Torbogen
wurde mit kunstvollem Schnitzwerk eine Zierde des Hauses!
Im Torbogen stehen die Worte:
ANNO 1829 LIESSEN DIESEN BAU ANFANGEN:
FRIEDRICH AUGUST HELPUP UND FRAU HANIA ALTHOFS
AUS KACHTENHAUSEN
DURCH BEIDE IM JAHRE 1830 FORTGESETZT BIS ZUM JULI
WO DER TOD SIE TRENNTE:
BEENDIGT AM 3.TEN AUGUST DURCH DEN ZURÜCKGEBLIEBENEN WITWER:
"DIE WEGE DES HERRN SIND WUNDERBARLICH
ICH HOFFE ER FÜHRT ES ZUM BESTEN HINAUS"
M. S. M. STRATE
Der im Torbogen geschnitzte Drachenkopf ist Schatzhüter und Symbol für Bewahrung
des Hauses gegen Feind und allerlei Ungemach.
Wappenzeichen Rose und Stern ist ein Bekenntnis zum Landesherren.
Karl August Helpup
Sohn des Erbauers des Fachwerkbau`s
ist am 8. Oktober 1821 noch im alten Haus Helpup geboren.
Er war der letzte Wirt mit dem Namen Helpup.
Seine Tochter Juliane Emilie Helpup heiratete 1878 Franz Hermann Waldhecker aus Patthorst /Halle
1878
Ende der Epoche Helpup - Beginn der Epoche Waldhecker
Dr. med. Albrecht Helpup ließ sich als Augenarzt in Bielefeld nieder.
Unabhängig davon wurde die familiäre zusammengehörigkeit
bis in die Ära Bärbel Rettig (geb.Waldhecker) gepflegt.
Zahlreiche Möbel aus der damaligen Zeit prägen bis in die heutige Epoche
unter anderem die Senioren-Residenz im Fachwerkbau.
Gustav Helpup cand Phil.
zeichnete, musizierte und unterrichtete an der Rectorschule in Oerlinghausen.
Aus seiner Hand stammt 1895 das erste Werbeblatt von Oerlinghausen.
1906
schrieb Gustav Helpup zur Grundsteinlegung der Kirche zu Helpup ein Gedicht.
(Der Text liegt noch vor)
Familienname Helpup
In mehreren Gemeinden rund um den Hermann ist der Familienname Helpup noch erhalten.
Landgasthaus Alter Krug im Strukturwandel
Zu Beginn der Ära Franz Hermann Waldhecker erfolgte der Anbau eines großen Gebäudetraktes
mit Scheune für Kutschwagen und Pferde.
Auf der Gartenseite der Saalfläche wurde als Neuheit für Helpup eine Kelbahn eingerichtet.
Auf dem etwas nach innen gewölbten ca. 20 Meter langem Bahnbrett rollten die schweren
unterschiedlich großen Kegelkugeln ins Ziel.
Für den Rücktransport der Kugeln diente ein holzverkleideter Hohlraum in der Außenwand.
Bahnbretter, Kegelkugeln und Holzkegel sind noch vorhanden.
Wirtschaftliche Entwicklung Helpup
Die großen Investitionen und Schaffung einer neuen Grundstruktur von Franz Hermann Waldhecker
waren für eine nachhaltige sowie wirtschaftliche Entwicklung
der Krugwirtschaft und Helpup von großer Bedeutung.
im Laufe der folgenden Jahrzehnte fanden im Saal eine Vielfalt von Ereignissen
und Veranstaltungen statt, insbesondere große Bauernbälle.
1904
Bahnstrecke Hameln - Bielefeld
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung für das Gebiet Helpup war 1904 die Fertigstellung der Bahnstrecke von Hameln nach Bielefeld.
Anfangs trug der Bahnhof den Namen Kachtenhausen. Auf Anregung von Carl Waldhecker
wurde der Bahnhof umbenannt in
"Bahnhof Helpup"
Ursprünglich war die Streckenführung oberhalb der Krugwirtschaft geplant.
16. Juli 1913
Erste Postfiliale Helpup
Die Oberpostdirektion Minden eröffnete am 16. Juli 1913 im Gasthaus von Hermann Waldhecker
die erste Postfiliale in Helpup.
(Hermann Waldhecker ist Sohn von Franz Hermann Waldhecker Alter Krug)
Helpup
entwickelt sich zu einer
"Gemeinde Helpup"